Die Formulierung dieses Blogartikels fällt mir sehr schwer, denn das Schicksal und der Kampf des tapferen Knirpsen Lucas berühren mich sehr.
Das emotional bisher schwierigste Shooting hatte ich letzten Samstag mit Lucas und seiner Familie in Leipzig.
Die Eltern lebten zu dem Zeitpunkt im Ronald Mc Donald Haus in Leipzig, weil der kleine achtmonatige Lucas auf der Intensivstation der Uniklinik behandelt wurde. Lucas ist durch einen schweren Geburtsfehler schwerbehindert, hat Epilepsie, kein Großhirn mehr, die Nieren versagen, er ist Rindenblind und hört auf nur einem Ohr. Von der Entwicklung her ist Lucas auf dem Stand eines zweimonatigen Babys. Ich traf mich mit der Familie in der Uniklinik (wo ich vor einem Jahr meinen Sohn entbunden habe). Es ist wirklich nicht mit Worten zu beschreiben, wieviel Leid ich auf der ITS gesehen habe. Wie die kleinen Minimenschen um ihr Leben kämpfen.
Damit wir nicht nur sterile Bilder auf der Intensivstation machen mussten, gingen wir in den nahegelegenen Friedenspark. Die Sonne schien sehr schön und es lag auch noch etwas Schnee.
Lucas zeigt seinen Eltern und den Ärzten durch seine Befunde und sein Verhalten, dass er keine Kraft mehr hat. Er baut immer weiter ab.
Vorgestern brachte ich Lucas’ Eltern die CD und die Fotos. Er ist jetzt mit seiner Familie im Kinderhospiz Bärenherz in Markkleeberg, wo er friedlich wird einschlafen können. Ich blieb eine Weile dort. Es war das erste Mal für mich in einem Kinderhospiz. Die Atmosphäre dort ist trotz allem sehr angenehm. Lucas lag auf einem riesigen Sitzsack, schaute umher. Seine Mama hatte etwas Zeit für sich, hatte an dem Tag an einem Malkurs teilgenommen. Der Gemeinschaftsraum, wo die Kinder ihre Zeit verbringen, ist liebevoll mit bunten Tüchern, Instrumenten, Kerzen, einem Kreuz gestaltet. In der Wohnküche bereitete der Koch das Abendbrot für die Familien vor. Aus einem Raum hörte ich den Gesang einer Krankenschwester. Auf seinem Sitzsack, umgeben von mir und seiner Mama, bekommt Lucas die harmonische Stimmung und das Leben um ihn herum mit…
Ich habe Lucas und seine Familie sehr in mein Herz geschlossen und hoffe, dass ich bei der Abschiedsfeier dabei sein kann.
Ich wünsche Lucas und seiner Familie von Herzen alles Gute, viel Kraft für die kommende Zeit und hoffe, dass er in den Herzen derer, die ihn lieben, weiterleben wird.
Alles Liebe, eure Almut.
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